[1] Mein Loos war's nicht,
Von deinem Degen ermordet zu werden;
Doch lag die Schuld
Nicht an dem Zauber der Wimpern der Augen.
[2] Ich Närrischer!
Von Lockenbanden befreyt' ich mich selber;
Nun ist's wohl recht,
Daß ich in Ketten gefesselt erscheine.
[3] Geliebter sag,
Von was für einem Gestein ist dein Spiegel,
Daß auch mein Ach!
Auf ihn die Wirkung des Eindrucks verfehlet?
[4] Ich hob erstaunt
An Schenkenthüren den Kopf in die Höhe,
Indem ich dort
Nicht einen, der dich gekennet, gefunden.
[5] Es sproßet nicht
Auf Fluren eine Cypreße dir ähnlich.
Auf dieser Welt
Giebt es kein schöneres Gebild, als du bist.
[6] Damit ich wie
Der Ost zum Wuchse des Haares gelangte,
Verbrachte ich
Die Nacht von gestern mit Weinen und Klagen.
[7] O Trennungsgluth,
So viel hab' ich von dir schon vernommen,
Daß Kerzen gleich
Mir nichts, als selbst zu vergehen, erübrigt.
[8] Es ist Hafis
Von dir entfernet ein Beispiel der Strafe,
Die zu verstehn,
Wahrhaftig weitre Erklärung nicht noth ist.